DIE PHILIPPINISCHEN BORKENRATTEN - DIE GRÖSSTEN "MÄUSE" DER WELT Panay-Borkenratte. Zeichnung: Angela Rieck, Berlin 1997 Auf den Philippinen leben 22 Gattungen und 52 Arten von mäusartigen Nagetieren (Mundae. Davon sind 16 Gattungen (73 %) und 44 Arten (85%) endemisch für dieses lnselgebiet. Auch die Borkenratten leben in zwei Gattungen und sieben Arten nur auf den Philippinen. Die Nördliche Riesenborkenratte (Phloeomys pallidus) kommt im Norden Luzons vor und hat das größte Verbreitungs-gebiet aller Borkenratten. Sie scheint sehr anpassungsfähig zu sein. Als einzige Borken-ratte wird sie nicht in der Roten Liste der IUCN erwähnt (IUCN 1994). Von dieser Art sind so-wohl weiße Tiere als auch helle Tiere mit schwarzer Gesichtsmaske bekannt. Die Südliche Borkenratte (Phloeomys cummingi) die größte aller Muriden, kommt auch älteren Plantagen im Süden Luzons vor. Sie gilt daher trotz der Jagd als nicht so gefährdet Die Buschschwanz-Borkenratte (Crateromys schadenbergi) ist die größte und am weitesten verbreitete Art dieser Gattung. Sie lebt in Nord-Luzon und ist auch verschiedenartig gefärbt. Auch ihr Bestand scheint noch sicher zu sein. Die Dinagat-Borkenratte (Crateromys australid) ist nur durch einen einzigen Balg bekannt! Kennzeichnend für diese Art ist ein dreifarbiger Schwanz und eine orangebraune Körper-behaarung. Auch die llin-Borkenratte (Crateromys paulus) ist nur von einem Holotypus (1953) bekannt. Sie hat eine weiße Schwanzspitze und eine graubraune Fellfärbung. Da die Insel mittlerweile abgeholzt wurde, ist sie wahrscheinlich dort ausgestorben. Es gibt aber Hinweise auf eine ähnliche Form auf der Insel Mindoro. Die Panay-Borkenratte (Crateromys heaneyi) wurde erst 1987 entdeckt. Sie lebt, kaum eichhörnchengroß, im Tiefland-Regenwald. Ihr Bestand ist unbekannt und es bedarf daher eines schnell zu verwirklichenden Schutzprogrammes. Einige Tiere dieser Art kamen in den Cincinnati Zoo, wo sie sich inzwischen erfolgreich fortpflanzten. Eine weitere Form (Phloeomys elegans) von Panay befindet sich in einem Museum in den USA als Balg ohne nähere Herkunftsangabe. Hinweise auf weitere Arten sind bekannt geworden, aber noch nicht näher verifiziert. 1994/1995 konnte der Zoo Berlin die ersten 2.500,-- DM für das Borkenrattenprojekt bereitstellen. Mit Hilfe dieser kleinen Summe konnten die ersten Gehege für die Panay-Borkenratte (Crateromys heaneyi) an der West Visayas University finanziert werden. Anläßlich der Regionaltagung der Münchner Zoologischen
Gesellschaft (ZGAP) im Zoo Seit August 1997 wird im Zoo Berlin eine Ausstellung über die bedrohte Tierwelt der Philippinen gezeigt, die unsere Besucher nicht nur informieren soll, vielmehr erhoffen wir uns durch eine mit dem Umriß der Pariay-Borkenratte geschmückten Spendenbox weitere Gelder für die Projekte auf den Philippinen zu erhalten. Schrifftum SCHWEIGERT, R. (1996>: Neues zur Ökologie und Verbreitung der Panay-Borkenratte. Mitteilungen Zoologische Gesellschaft für Arten- und Polpulationsschutz, H.1, Mai 1996, 14-15. WIRTH, R. (1990): Borkenratten - die Philippinischen Riesennager.
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