DAS TIERPORTRÄT - KURZSCHWANZ-MAULWURFSRATTE
Kurzschwanz-Maulwurfsratte,
Nesokia indica (Gray & Hardwicke, 1830),
Short-tailed Bandicoot-rat Beschreibung: Insgesamt an unterirdisches Leben angepaßt. Robuster Körperbau mit kurzem Schwanz. Kopf relativ kurz mit starken Schneidezähnen. Fell oberseits gelbbraun bis graubraun, unterseits heller. Felll -Länge und -Art variabel. Kopf-Rumpf-Länge 15 - 27 cm, Schwanzlänge 8 - 15 cm. Verbreitung: Steppengebiete und Kulturlandschaften Ägyptens, des Vorderen Orients bis Nordwest-Indien und Sinkiang (?). Obwohl trockene Standorte bevorzugt werden, sind Kurzschwanz-Maulwurfratten auch an feuchteren Plätzen wie Flußniederungen, Senken oder Bewässerungssystemen zu finden. Normalerweise legen sie Baue an, die über 50 cm tief liegen können. In dichten Pflanzendecken sind sie auch an der Erdoberfläche zu finden. Unterkunft: Aufgrund der Größe der Tiere eignen sich kleine Terrarien nur für eine kurzfristige Haltung. Wegen der Raumansprüche und des zumeist unterirdischen Aufenthaltes werden Kurzschwanz-Maulwurfsratten kaum einmal gehalten oder sogar ausgestellt. Bewährt haben sich Metallkäfige mit einer festen Bodenwanne, die ein Substrat aus Erde, Sand, Hobelspäne, Steinen, verschiedenen Röhren und auch grobes Pflanzenmaterial enthalten kann. Auch eine flache Einstreu mit entsprechender Heu oder Strohgabe zum Verstecken ist möglich. Die beiden männlichen Tiere, die im Tierpark Berlin von 1982 - 1984 gehalten wurden, lebten einzeln in einem Terrarium mit flacher Einstreu. Zucht: Wie bei vielen sehr häufigen und unterirdisch lebenden Tieren ist über die Einzelheiten der Fortpflanzung noch wenig bekannt. Gewöhnlich lebt in jedem Bau nur ein Tier. Die Jungenzahl schwankt meist zwischen 3 -6, Extremwerte sind 1 und 10 Junge. Die Tragzeit wird mit 17 Tagen angegeben. Geburten können je nach Nahrungsangebot und Witterung durch das ganze Jahr erfolgen. Futter: Kurzschwanz-Maulwurfratten sind reine Pflanzenfresser, die vor allem Gras, Kräuter, Wurzeln, Früchte und Sämerelen verzehren. Die Ernährung in Menschenobhut ist also kein Problem. Allerdings sollte auch hier auf sehr zuckerreiche Nahrungsmittel verzichtet werden. Bei entsprechend wasserreicher Nahrung kann zusätzliches Trinkwasser entfallen. Besonderes: Als Träger der Pestflöhe spielen die Kurzschwanz-Maulwurfsratten in Indien und Pakistan eine Rolle. Gelegentlich richten sie in Getreidefeldem großen Schaden an. Manchmal werden vom Menschen die Baue ausgegraben, um die gesammelten Körner zu gewinnen oder sogar die Tiere zum Verzehr zu erbeuten. Schrifftum: BOBRINSKI,N.A., KUSNEZOV,B.A. & KUSJAKIN,A |