MAUSEFANG MIT SCHWIERIGKEITEN Angela Rieck, Berlin, Katrin Ansorg und Sonja Viebahn, Eberswalde Mäusefangen ist ganz leicht - für eine Schleiereule, aber ... Sonja Viebahn hatte Anfang des Jahres den Berliner Freundeskreis Kleinsäuger um Hilfe für eine Fangaktionn als Zuarbeit zu ihrer Diplomarbeit gebeten. Das Thema der Diplomarbeit: "Kleinsäugerkartierung in einem Schleiereulenrevier im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin" erfordert einen Vergleich der durch Gewölle belegten Beutetierarten eines Schleiereulenpaares am Brutplatz mit den im Gebiet vorkommenden Mäusearten. Hierzu war Sonja bereits im vorigen Jahr mehrmals auf dem Gestüt Görlsdorf bei Angermünde und hat Gewölle gesammelt und die darin gefundenen Beutetiere anhand ihrer Schädel bestimmt. Außerdem hat sie mit einer ersten Fangaktion allerdings auf sehr kleiner Fläche mit einem Fangergebnis von 47 Mäusen (Brand-, Erd, Feld-, Gelbhals-, Rötel-, Waldspitz- sowie Zwergspitzmaus) relativ großen Erfolg gehabt. Es ging darum, in verschiedenen, teils weit voneinander entfernten Biotopen, wie Koppel, Flußufer (an der Welse), Hecke, Soll (feuchte Senke mit Kleingewässer) und in der Nähe von und in Gebäuden Mäuse zu fangen, was aber für eine Person unmöglich zu realisieren ist, da die Fallen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden müssen. Hierzu fanden sich Katrin Ansorg, Petra Schneider, Daniel Kitzing, Jochen Ismer und Angeln Rieck bereit, Sonja zu halfen. Am 9.Mai 1998 ging es los. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Fallen richtig aufzustellen, zeigte sich mit zunehmender Dunkelheit das durchaus lößbare Problem, sie wiederzufinden. Leider meinte es das Wetter zu gut mit uns, denn es waren 30°C. Uns war zu warm und die Mäuse blieben wohl auch lieber in ihren kühlen Verstecken. Auch erwies sich der verwendete Köder (angeröstete Walnüsse) als nicht so verführerisch wie erhofft. So fanden wir nach durchwachter Nacht innerhalb von etwa 24 h in ca. 30 Fallen, die alle 2 Stunden kontrolliert wurden, lediglich 2 Fänge: eine Waldspitzmaus und eine Rötelmaus (dazu noch in einem untypischen Biotop). Wegen dieses MißeInfolgs bat Sonja noch einmal um Hilfe und zum Wochenende 18.-20.09. hatten wieder einige Freunde zugesagt, von denen aus dienstlichen und Krankheitsgründen die meisten kurzfristig absagen mußten, so daß Sonja mit Katrin und Angela diese Aktion etwas reduziert in Angriff nahmen. Es war dann doch bei leichtem Nieselregen durchaus mäusefreundlich. Aber auch diesmal konnte sich der Köder gegen die vielen natürlichen Herbstleckerbissen nicht so recht durchsetzen, so daß "nur" 11 Brandmäuse gefangen werden konnten. Ein reicher Fang, denkt man ans Frühjahr, der aber im Sinne der Aufgabenstellung doch eher negativ zu bewerten war. Über die Ursachen wird sich nun Sonja den Kopf zu zerbrechen haben. Um auf den Anfang zurückzukommen: aber vor sind eben k e i n e Schleiereulen! Angeln Rieck, Am Tierpark
126, D-10307 Berlin
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